Beim geselligen Essen im Freien kommen sie dahergeflogen: die Wespen. Sie finden unsere Speisen genauso lecker und interessant wie wir und möchten gern ein Stück davon abhaben. Wie du auf natürliche Weise dafür sorgst, dass sich die Tiere aus deinem Garten fernhalten, erfährst du hier.

Was kann man gegen Wespen tun?
Was kann man gegen Wespen tun?
© Bill Mackie via unsplash.com / CC0

Wissenswertes über die Wespe

Es gibt einige verschiedene Arten von Wespen, wobei davon nur zwei für uns Menschen von Relevanz sind: die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Denn lediglich diese beiden leisten uns unerwünschte Gesellschaft beim Essen und Trinken im Garten oder auf der Terrasse. Die anderen suchen viel mehr nach Insektenlarven oder anderem Getier als Nahrung und interessieren sich daher nicht für unsere Mahlzeiten.

Die Deutsche sowie die Gemeine Wespe hingegen folgen einerseits dem Geruch süßer, zuckerhaltiger Gerichte und Getränke, andererseits steht eiweißreiche Kost, wie Fleischgerichte auf ihrem Speiseplan. Während der Brutzeit hat Fleisch zur Fütterung der Larven Priorität.

Da Wespen Raubtiere sind, ernähren sie sich hauptsächlich von anderen Insekten wie Fliegen und Mücken. Mithilfe ihres überaus scharfen Mundwerkzeug schneiden sie kleine Fleischbrocken heraus und bringen es den Nachkömmlingen. Sie benötigen das enthaltene Eiweiß, um zu wachsen und zu überleben. Süßes, wie Kuchen oder Mehlspeisen, ist für den Eigenbedarf der Tiere gedacht.

Aktivität und Aggressionslevel

Im Normalfall beginnt die Zeit der Wespe mit August, wenn die Brutzeit großteils vorüber ist. Im Spätsommer, mit Ende der Lindenblütezeit, werden sie allgemein aggressiver und lassen nicht so schnell von unserem Essen ab. Der Grund dafür liegt darin, dass die Wespen dann zunehmend weniger Nahrung in der Natur finden. Sie suchen dann hauptsächlich nach zuckerhaltigen Speisen für das eigene Überleben.

Zwischen August und Oktober verändert sich die Natur dahingehend, dass sie nicht mehr so viel Nahrhaftes für die Wespe bereithält, während zudem die Temperaturen sinken. Deshalb sterben in dieser Zeit die meisten Wespen. Ausgenommen davon sind nur begattete Jungköniginnen, die überwintern und im nächsten Jahr für eine neue Brut an Wespen sorgen.

Garten sauber halten

Je nachdem wie gepflegt und sauber dein Garten ist, werden Wespen von ihm angezogen oder eben nicht. Zusätzlich versprühen bestimmte Pflanzen einen für die Tiere unattraktiven Duft.

Zunächst sollte morsches Holz im Frühjahr aus dem Garten entfernt werden. Zwischen April und Mai bietet dieses nämlich den perfekten Platz für den Nestbau. Darüber hinaus werden Wespen von dem Duft von verfaulendem Obst angezogen. Deshalb gilt es Fallobst und faules Obst schnellstmöglich zu entfernen oder zu kompostieren. Dasselbe gilt für Tierkadaver.

Lästige Blattläuse zerstören außerdem nicht nur deine Pflanzen, sie ziehen mit ihrem zuckerhaltigen Sekret ebenso Wespen an. Noch ein Grund mehr dieses Ungeziefer zu beseitigen.

Anbauen solltest du Pflanzen mit ätherischen Ölen – diese kannst du dann u.a. auch gegen lästige Mücken einsetzen. Dazu gehören Pfefferminze, Zitronenmelisse, Lavendel und Rosmarin. Duftlampen befüllt mit diesen Ölen bringen denselben Effekt.

Um Wespen und anderen Insekten den Weg nach Drinnen zu versperren, können Fliegengittern an den Fenstern sowie spezielle Insektenschutztüren für Terrasse und Balkon helfen.

Tipps gegen Wespen

Im Folgenden haben wir nun noch ein paar Tipps aufgelistet, die dabei helfen sollen, Wespen fernzuhalten und nicht von ihnen gestochen zu werden.

  • Nicht in Panik geraten! Wie wir es von klein auf gelernt haben, solltest du bei Wespenbesuch nicht beginnen wild umher zu fuchteln. Im Grunde sind die Tiere nämlich nicht aggressiv, wenn sie zur Nahrungsinspektion vorbeischauen und werden erst angriffslustig, wenn sie sich bedroht fühlen.
  • Nicht anpusten! Der Versuch eine Wespe weg zu pusten kann schnell nach hinten los gehen. Das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt als Warnsignal und bringt sie in Angriffsstimmung.
  • Fangfallen und Ablenkfutter sind nur bedingt wirksam. Speisereste zur Ablenkung fern des Esstisches aufzustellen kann im ersten Moment dabei helfen, dass die Tiere sich damit begnügen. Allerdings werden damit gleichzeitig mehr Tiere angezogen, die sich dann auch in der Nähe umsehen und zu deinem Essplatz finden werden. Ähnliches gilt für Fangfallen, da sie mehr Tiere anlocken als fangen. Gesunde Wespen schaffen es meistens wieder raus und sind dann erst recht aggressiv.
  • Sprühflaschen mit Wasser helfen! Das Ansprühen der Wespe mit zerstäubtem Wasser simuliert Regen und bringt sie dazu, ihr Nest aufzusuchen.
  • Bei gemütlichen Grillabenden oder Mahlzeiten im Freien sollte das Essen erst unmittelbar vor dem Verzehr nach draußen gestellt werden. Somit stellst du sicher, dass zumindest der Beginn des Essens ruhig und ohne Wespensummen verläuft. Wenn du fertig bist, empfiehlt es sich, die leeren Teller und eventuelle Speisereste gleich wieder in die Küche zu bringen.
  • Getränke abdecken! Mit Bierdeckeln oder Untersetzern lassen sich zuckerhaltige Getränke einfach zudecken, wodurch sich die Gerüche nicht so stark verbreiten. Für zusätzliche Sicherheit beim Trinken hilft ein Strohhalm.
  • Ausatmen bei der Essenszufuhr stellt sicher, dass sich keine Wespe auf der Gabel befindet und womöglich verschluckt wird.

Wespennester bitte niemals selbst entfernen!

Abschließend sei gesagt, dass Wespennester nur dann entfernt werden sollten, wenn sie im unmittelbaren Lebensbereich eine Gefahr für Kinder oder AllergikerInnen darstellen. Selbst dann solltest du dich keinesfalls selbst um die Beseitigung davon kümmern. Rufe dafür lieber einen Experten.

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