Wenn du über den Hausbau nachdenkst, kommt dir vielleicht auch in den Sinn ein frei geplantes Haus zu schaffen. Ein solches Architektenhaus hat durchaus viele Vorteile, bringt aber auch zusätzliche Kosten mit sich. Erfahre in diesem Artikel, warum du mit Mehrkosten rechnen musst und woraus diese bestehen.

Ein Architektenhaus bauen bedeutet, dass man viele eigene Ideen umsetzen lassen kann
Ein Architektenhaus bauen bedeutet, dass man viele eigene Ideen umsetzen lassen kann
© SAdesign - Stock images by Depositphotos

Was ist ein frei geplantes Haus?

Ein frei geplantes Haus wird ebenfalls Architektenhaus oder selbstentworfenes Haus genannt. Diese Namen erklären auch direkt, was so besonders an dieser Art von Haus ist: Eigentümer können beim Bau des Hauses die komplette Struktur nach den eigenen Vorlieben gestalten.

Der Unterschied zu einem Fertighaus besteht also im Grund darin, dass Eigentümer individuelle Bedürfnisse und Pläne in den Bauplan einfließen lassen können. Den kreativen Ideen sind also keine Grenzen gesetzt, wenn man Größe, Ausrichtung und allgemeine Raumgestaltung des Neubaus plant.

Die Anfertigung eines Bauplans erfolgt bei einem frei geplanten Haus in der Regel mit einem Architekten. Dieser berät bei der Gestaltung vom Architektenhaus, macht seinerseits oft kreative Vorschläge und sichert grundlegende Anforderungen an die Architektur und Statik des Hauses. Aufgrund des Arbeitsaufwands des Architekten kostet ein Architektenhaus mehr als ein Fertighaus. Dies ist aber gerechtfertigt. Schließlich erhält man ein Resultat, das einzigartig und perfekt auf einen zugeschnitten ist. Wer ein Fertighaus baut, sichert sich quasi ein Modell von der Stange, das in der Form schon vielfach gebaut worden ist und daher keinen Unikats-Charakter hat.

Welche Vorteile bietet ein Architektenhaus?

Der grundlegende Vorteil von einem frei geplanten Haus ist relativ ersichtlich: Man kann alles gestalten, wie man möchte und wie man es für den eigenen Alltag mit Familie und Job braucht! Ein Architektenhaus wird also nach seinen eigenen Bedürfnissen erschaffen. Wenn man dann später mal in diesem wohnt, hat man immer ein stolzes Gefühl, die Gestaltung der Räume und die äußere Optik selbst in der Hand gehabt zu haben.

Zudem gibt es bei Fertighäusern häufig die Situation, dass man mit einigen Details wie Raumgrößen oder der Anzahl der Räume nicht zufrieden ist. Dieses kann normalerweise aber nicht geändert werden und wird den Bauherren wohl für immer stören.

Diese Vorteile bei Architektenhaus sprechen für sich:

Mit optimaler Wärmedämmung Strom und Gas sparen

Sofern besonderen Wert auf eine optimale Dämmung und das Energiesparen gelegt wird, ist ein Architektenhaus mit eine der besten Lösungen. Hier kann man dämmende Wandmaterialien und Fenster seiner Wahl verwenden. Dies ist bei einem Fertighaus nicht immer möglich.

Kreative, künstlerische Aspekte

Dadurch, dass man ein frei geplantes Haus selbst gestaltet, kann man kreative Ideen in die Realität umsetzen. Vielleicht hattest du ja schon immer mal etwas besonders Praktisches auf Social Media oder in einer Häuser-Zeitschrift gesehen. Witzig ist  beispielsweise eine Wäscherutsche, die das Badezimmer im Obergeschoss über einen kleinen „Geheimtunnel“ mit deinem Hauswirtschaftsraum verbindet. Oder du planst einen Raum, der Schlafzimmer und Badezimmer miteinander verbindet und als Ankleidezimmer genutzt werden kann.

Manche Bauherren möchten auch eine Einliegerwohnung für die zweite Wohnpartei möglich machen, so dass später einmal die jugendlichen Kinder oder vielleicht die pflegebedürftigen Eltern in eine eigene Wohneinheit einziehen können. Eventuell brauchst du aber auch ein größeres Arbeitszimmer, einen Verkaufsraum oder ein Atelier für die Ausübung deines Jobs im heimischen Umfeld. 

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, ein neues Haus zu deinem ganz individuellen Eigenheim zu machen. Wenn du nachher in deinem eigenen frei geplanten Haus Gäste bewirtetest, wirst du immer stolz darüber sprechen können, wieso dieses Haus so aussieht, wie es aussieht!

Höhere Wertsteigerung

Dadurch, dass sich dein frei geplantes Haus von den gewöhnlichen Fertighäusern abhebt, ist es über die Jahre gesehen eine gute Kapitalanlage. Viele Immobilien-Käufer legen großen Wert darauf, ein schickes, einzigartiges und individuelles Haus zu erwerben.

Eigene Bedürfnisse an das Eigenheim erfüllen kannst du mit einem frei geplanten Haus
Eigene Bedürfnisse an das Eigenheim erfüllen kannst du mit einem frei geplanten Haus
© VadimVasenin - Stock images by Depositphotos

Wieso ist ein Architektenhaus teurer als ein Fertighaus?

Generell ist der erhöhte Preis für ein frei geplantes Haus eine Mischung aus:

  • Preis der Dienstleistung vom Architekten,
  • individuellen Bauanforderungen z.B. der Materialauswahl und
  • Gebühren.

Für viele Bauherren sind diese zusätzlich entstehenden Kosten es jedoch wert, ein selbst-gestaltetes Haus nach den eigenen Wünschen zu besitzen.

Falls du Kosten beim Architektenhaus sparen willst, ist der einfachste Weg der Verzicht. Je weniger Anforderungen du an dein frei geplantes Haus hast, desto günstiger wird es.

Hier sind einige Ideen, wie du Geld beim Bau eines Architektenhaus dennoch etwas Kosten einsparen kannst:

Auf einem kleineren Grundstück oder außerhalb des Orts bauen

An sich ist dies ein leicht zu realisierender Punkt. Bei einem kleineren Grundstück für dein frei geplantes Haus sparst du nicht nur Grundstückskosten. Auch das Haus an sich wird wahrscheinlich kleiner ausfallen, wodurch die zusätzlichen Kosten für den Architekten und so weiter auch sinken. Die nötige Wohnfläche erreichst du, in dem du (sofern baurechtlich erlaubt) nach oben baust. Alternativ kannst du dir oft ein vergleichsweise günstiges Grundstück zum Bauen aussuchen, das ein wenig weiter entfernt vom Stadtkern eher ländlich liegt.

Keller oder Dachboden vernachlässigen

Beide Flächen kosten extra, für die meisten Familien wird eine der beiden Möglichkeiten ausreichen. Wenn du genügend Schränke im Wohnraum einplanst, kann vielleicht sogar komplett auf Keller und Dachboden verzichtet werden.

Platzsparend designen

Da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt. Wer großzügig plant und beispielsweise eine luftige Galerie über zwei Etagen einkalkuliert, hat hier später nicht nur laufend mehr Energiekosten im Alltag – man verschenkt auch wertvollen Platz für Stauraum. Als Beispiel kann ein Stauraum bzw. Abstellraum unter der Treppe geplant werden oder breitere Flure, in die man seitliche dann Einbauschränke setzt. Es gibt viele Möglichkeiten, das Haus so effizient wie möglich zu bauen, um vorhandenen Platz zu nutzen und so Geld zu sparen.

Extras und Sonderwünsche minimieren 

Hierzu kann der zusätzliche Platz im Garten für ein Beet oder eine Garage mit Schuppen zählen. Ein Carport tut es auch und ist viel günstiger! Zudem kann es erst später gebaut werden als das Haus.

Auch Balkons und große Terrassen sind Luxusbereiche, die Platz und Baukosten in Anspruch nehmen. Sei dir über dies bewusst und überlege, welche Bauideen unbedingt realisiert werden müssen. Kann es vielleicht sein, dass der Balkon später gar nicht genutzt wird und nur eher optisch eine Bereicherung ist? Dann denke über bodentiefe Fenster als Alternative im ersten Stock nach.

Tipp: Um Energie zu sparen und zusätzliches Geld beim Betreiben des Hauses zu erhalten, kannst du dir über eine Solar- oder Photovoltaikanlage Gedanken machen. Die Anlagen nutzen die Sonnenenergie, um Wärme und Strom zu produzieren.

Vorheriger ArtikelWas bei der Behandlung von Erwachsenen mit schwerem bis hochgradigem Hörverlust zu beachten ist
Nächster ArtikelGrillen mit kammergetrocknetem Feuerholz