Neonröhren, wie die Leuchtstofflampen auch genannt werden, können eine über hundertjährige Vergangenheit aufweisen. Erfunden wurden sie von einem Franzosen, dem Physiker Georges Claude. Schon bald waren sie aus der Welt der Kreativen nicht mehr wegzudenken.

Beindruckende Akzente in verschiedenen Farben setzen ist mit Leuchtsstoffröhren ganz einfach
Beindruckende Akzente in verschiedenen Farben setzen ist mit Leuchtsstoffröhren ganz einfach
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Erst rot, dann bunt

Erfunden wurde die Neonröhre 1909. Drei Jahre später leuchtete sie zu kommerziellen Zwecken erstmals in Paris in der Farbe Rot. 1915 meldete Claude seine Erfindung zum Patent an. Eigentlich begann die Geschichte sogar noch etwas eher, denn Nikola Tesla nutzte die Röhren schon vor 1900 in seinem Labor. Bereits 1857 sorgte die Geißlerische Röhre für leuchtende Werbung. Damals war allerdings Hochspannung nötig. Damit die Röhren leuchten, benötigen sie eine Gasfüllung, für die anfangs ausschließlich Neon verwendet wurde. Je nach Gas leuchtet die Röhre in unterschiedlichen Farben.

In den 1920ern und 1930er Jahren eroberten die Leuchtstofflampen Metropolen wie New York oder Las Vegas. Eines der bekanntesten Orte für Werbung mit Leuchtstoffröhren ist der Times Square in New York. Die Leuchtkörper haben den Vorteil, in alle möglichem Formen gebogen werden zu können. Dies ermöglicht es, ganze Schriftzüge oder stilisierte Bilder zu formen.

Leuchtstoffröhren sind zu Dekorationszwecken perfekt geeignet, um eine gewisse Stimmung zu erzeugen
Leuchtstoffröhren sind zu Dekorationszwecken perfekt geeignet, um eine gewisse Stimmung zu erzeugen
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Aus dem Alltag nicht wegzudenken

Die Leuchtstofflampe wird heutzutage nicht nur in der Werbung eingesetzt. Sie ist ein wichtiges Leuchtmittel, wenn lange Haltbarkeit und ein möglichst niedriger Stromverbrauch gewünscht ist. Einer modernen LED kann sie zwar nicht das Wasser reichen, aber im Vergleich zur alten Glühbirne hat sie eine gute Effizienz. Und so wundert es nicht, dass Leuchtstofflampen bis heute in Büros und Werkhallen ihren Dienst verrichten. Um die Arbeit nicht durch bunte Farben zu erschweren, kommen sie hier meistens in sachlichem Weiß daher.

Leuchtstofflampen sind in verschiedenen Varianten zu bekommen. Am häufigsten werden T5-Röhren verwendet, die je nach Länge zwischen vier und 80 Watt leisten. Sie können 136 bis 1.449 Millimeter lang sein. Die Röhren sind ohne Frage vergleichsweise wenig sparsam, weshalb sie im Herbst 2023 aus dem Sortiment verschwinden müssen. Wer seine Beleuchtung noch nicht ersetzen möchte, sollte sich also noch schnell bevorraten. Gleiches gilt für die robusten T8-Modelle, die sich durch einen Durchmesser von 26 Millimetern auszeichnen. Vorerst weiter leuchten dürfen die dünneren T2- und T4-Röhren.

Viele kreative Einsatzmöglichkeiten

Neonwerbung wird nach und nach aus unserem Alltag verschwinden. Osram baute seinen berühmten Schriftzug am Münchener Strachus ab, weil er unwirtschaftlich ist. Eine Ikone im Osten ist die Margon-Werbung in Dresden. Allerdings können Leuchtmittel für gestalterische Zwecke verwendet werden. Eine Möglichkeit ist die Nutzung im Garten – vor allem in der dunklen Jahreszeit. Die Leuchtstofflampen können zwei Funktionen erfüllen: Sie leuchten den Weg aus und setzen gleichzeitig Pflanzen in Szene. Energiesparender sind allerdings LED-Systeme.

Auch in der Werbung sind derzeit noch Leuchtstofflampen im Einsatz. Meist sind sie heute hinter einer gestalteten Glasscheibe versteckt und sorgen so in der Nacht für einen willkommenen Farbtupfer. Eine futuristische Atmosphäre lässt sich mit bunt leuchtenden Röhren in Clubs oder Bars erzeugen, teilweise in verschiedenen Farben für die individuell gewünschte Stimmung. Schließlich kann eine Röhre die Unterwasserwelt in einem Aquarium ordentlich in Szene setzen.

Fazit

Die Leuchtstofflampe bietet auch mehr als 100 Jahre nach ihrer Erfindung zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. In Zukunft werden vor allem dünne, energiesparende Röhren weiterhin für kreative Ideen zur Verfügung stehen. Wer die dicken Röhren T5 und T8 weiter nutzen möchte, muss sich dagegen schnell eindecken, bevor der Verkauf gestoppt wird.

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