Tunfisch ist ein beliebter Speisefisch, der aufgrund seines zarten Geschmacks und seines hohen Proteingehalts oft auf den Speisekarten von Restaurants und in den Einkaufswagen von Gesundheitsbewussten zu finden ist. Doch trotz seiner ernährungsphysiologischen Vorteile kann der Konsum von Tunfisch bei einigen Menschen unerwünschte Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein hervorrufen. Diese Artikel beschäftigt sich mit den möglichen Ursachen für verschiedene Beschwerden nach dem Verzehr von Tunfisch, insbesondere im Zusammenhang mit Histaminintoleranz, Schwermetallbelastung und der Überfischung der Meere.

Histaminintoleranz und Tunfisch: Eine unglückliche Verbindung

Histamin ist eine Substanz, die im menschlichen Körper natürlicherweise vorkommt. Es ist an verschiedenen physiologischen Prozessen beteiligt. Einige Menschen leiden an Histaminintoleranz. Bei dieser Störung kann der Körper Histamin nicht richtig abbauen. Der Verzehr von histaminreichen Lebensmitteln kann demnach bei histaminintoleranten Personen zu einer Ansammlung von Histamin im Körper führen, was Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Hautrötungen, Kreislaufprobleme, Juckreiz, Nasenlaufen, Herzrasen und Unwohlsein auslösen kann. Wenn wenn er nicht richtig gelagert oder frisch verarbeitet wurde, kann Tunfisch hohe Mengen an Histamin enthalten (1). Das gilt vor allem für Tunfisch in der Dose. Kurz nach dem Verzehr fangen die Symptome (2) an und halten in der Regel über mehrere Stunden an. Oftmals denken Betroffene, der Fisch wäre schlecht gewesen. Doch wenn dies immer und immer wieder passiert, sollte man überlegen, ob eventuell eine Histaminintoleranz dahinter stecken könnte. Diese kann angeboren sein oder sich auch im Laufe der Zeit entwickeln. Beobachtet wird eine Häufung der Beschwerden bei Frauen im mittleren Alter ab 40 Jahren (3).

Es ist ratsam, für Menschen mit Histaminintoleranz auf die Qualität und Frische des Tunfischs zu achten und im Zweifelsfall auf alternative Fischsorten zurückzugreifen.

Tunfisch aus der Dose enthält oft eine Menge an Histamin, was bei Histaminintoleranz zu Symptomen wie Übelkeit und Migräne führen kann
Tunfisch aus der Dose enthält oft eine Menge an Histamin, was bei Histaminintoleranz zu Symptomen wie Übelkeit und Migräne führen kann
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Schwermetallbelastung im Tunfisch: Quecksilber als potenzielles Gesundheitsrisiko

Tunfisch kann eine Quelle für Quecksilber sein. Quecksilber gelangt durch industrielle Verschmutzung in die Meere und wird von Fischen aufgenommen. Wenn Menschen dann diese Fische essen, nehmen sie auch das Quecksilber auf. Hohe Quecksilberkonzentrationen im Körper können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit und sogar zu neurologischen Störungen führen (4).

Schwangere Frauen und Kinder sind durch Schwermetallbelastungen besonders gefährdet, da Quecksilber die Entwicklung des Nervensystems (5) beeinträchtigen kann. Um die Belastung durch Quecksilber bei Verzehr von Tunfisch zu minimieren, ist es also wichtig, auf die Herkunft des Tunfischs zu achten. Kleine, junge Tunfische haben in der Regel niedrigere Quecksilberwerte als ihre älteren, größeren Artgenossen. Zudem ist es ratsam, auf nachhaltige Fischereipraktiken zu setzen, um die Schwermetallbelastung zu reduzieren.

Überfischung der Meere: Auswirkungen auf Tunfischpopulationen und Ökosysteme

Die globale Nachfrage nach Tunfisch hat zu einer Überfischung geführt. Diese Überfischung bedroht nicht nur die Tunfischbestände, auch das marine Ökosystem wird gefährdet. Überfischung kann zu einem Ungleichgewicht in den Ozeanen führen, indem wichtige Raubfischarten wie der Tunfisch in ihrer Population abnehmen. Dies wiederum beeinflusst die Nahrungsketten und endet womöglich in einer Bedrohung weiterer Fischarten.

Darüber hinaus werfen moderne Fangmethoden oft Beifang weg. Das sind nicht beabsichtigte Fänge anderer Meeresbewohner. Dieses Vorgehen schadet nicht nur der Biodiversität, sondern führt auch zu einem erhöhten Stresslevel bei den Tunfischpopulationen. Stress kann den Gehalt von Stresshormonen und anderen Substanzen im Fleisch des Tunfischs erhöhen, was wiederum negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Konsumenten haben kann.

Insgesamt ist es wichtig, beim Kauf von Tunfisch auf nachhaltige Fischereipraktiken zu setzen. Dadurch reduzieren wir nicht nur die eigenen gesundheitlichen Risiken, sondern tragen auch dazu beizutragen, die Ozeane und ihre Bewohner zu schützen.

Der Verzehr von Tunfisch - insbesondere aus der Dose - kann Grund für verschiedene gesundheitliche Beschwerden sein
Der Verzehr von Tunfisch - insbesondere aus der Dose - kann Grund für verschiedene gesundheitliche Beschwerden sein
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Fazit: Eine bewusste Wahl für Gesundheit und Umwelt

Der Konsum von Tunfisch kann unangenehme gesundheitliche Nebenwirkungen haben. Histaminintoleranz, Schwermetallbelastung und Überfischung sind allesamt Aspekte, die bei der Entscheidung für oder gegen Tunfisch berücksichtigt werden sollten. Durch einen bewussten Umgang mit der Wahl der Fischart, ihrer Qualität und der Frische des Produkts sowie unserem Engagement für nachhaltige Fischereipraktiken können wir dazu beitragen, die unerwünschten Nebenwirkungen zu minimieren und gleichzeitig die Umwelt zu schützen.

Quellen:
(1) https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/warengruppen/wc_11_fischerzeugnisse/et_thunfisch_histamin.htm

(2) https://www.aerzteblatt.de/archiv/53958/Die-verschiedenen-Gesichter-der-Histaminintoleranz

(3) https://www.wechselweise.net/artikel/histamin-intoleranz-wird-sie-in-den-wechseljahren-schlimmer

(4) https://www.greenpeace.de/sites/default/files/publications/studie-quecksilber-kalberlahjennrich-20150526.pdf

(5) https://www.test.de/Thunfisch-im-Test-5060113-0/

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