Bei Silber handelt es sich um ein Edelmetall mit hoher Leitfähigkeit. Doch es gibt eine weitere großartige Eigenschaft, die Silber zu einem wichtigen Bestandteil vieler Cremes, Lotionen und sogar von Kleidung macht: das Hemmen von Bakterien. Erfahre in diesem Artikel, wieso es sich manchmal lohnen kann, zu Produkten mit Silber als Inhaltsstoff zu greifen.
Cremes und Lotionen mit Silber gegen Bakterien
Ich kann mich noch daran erinnern, dass mein Hausarzt mir früher einmal zu einer Hautcreme mit Silberanteilen geraten hat. Diese sollte gegen Neurodermitis helfen. Verstanden habe ich das damals nicht, aber weil andere Produkte keine Besserung brachten, habe ich zu dem hochpreisigen Produkt gegriffen. Und tatsächlich könnte ich damit die Hautprobleme zeitweise in den Griff bekommen. Die Haut hat davon also profitiert. Allerdings kam die Neurodermitis nach Absetzen des Produktes wieder zurück und musste mit einem anderen Ansatz behandelt werden – aber das ist eine Geschichte, die hier nicht hineinpasst.
Dennoch kann man mit diesem kleinen Ausflug in meine Geschichte erkennen, dass die Silberanteile in der Creme gegen die Bakterien und somit bei der Wundheilung helfen. Die enthaltenen Silberionen sind sehr aktiv und unterbrechen wichtige Prozesse in und an Bakterien, so dass diese letztendlich absterben. Silber hat somit eine antibakterielle Wirkung, die uns u.a. in Form von Hautprodukten im Alltag begegnet. Zudem wirken die Silberionen auch antimikrobiell gegen Pilze und Viren.
Verminderung von Schweißgeruch in Kleidung
Hemmung von Pilzwachstum
Im Bereich der Nahrungsmittelaufbewahrung spielt Silber ebenfalls eine wichtige Rolle. Schon früher haben die Menschen eine Silbermünze in den Milchkrug gelegt, damit die Milch länger hält. Heute findet man Anteile von Silber in verschiedenen Aufbewahrungsbehältern für die Küche sowie in Form von Beschichtungen für Haushaltsgeräte oder auch in den Oberflächen bei Kühlschränken und Schneidebrettern.
Makrosilber, Mikrosilber und Nanosilber
Silber gibt es in unterschiedlichen Formen. Am gröbsten ist bei der Nutzung sicherlich das Makrosilber, das in Form von Silberfäden z.B. in Textilien eingewebt wird.
Mikrosilber finden wir in Kosmetika sowie in vielen Oberflächen, wo es als Beschichtung eingearbeitet wird.
Am feinsten ist das Nanosilber. Es hat auch die größte Wirkung, was die Beseitigung von Bakterien angeht. Denn hier sind die Ionen durch eine enorm feine Oberfläche und vielen Partikeln sehr aktiv.
Ist Silber für uns Menschen unbedenklich?
In sehr geringen Mengen sind Silberpartikel für uns nicht schädlich. Ein Großteil des Silbers wird vom Körper wieder ausgeschieden, der andere Teil allerdings kann sich in Leder, Milz und der Hautschicht ablagern. Nimmt man beispielsweise über Lebensmittel zu viel von dem Edelmetall zu sich, kann es zu einer Blauverfärbung der Haut kommen sowie zu neurologischen Problemen.
Die WHO stuft Silber prinzipiell als eine für den Menschen giftige Substanz ein. Keinesfalls sollte man mehr als 350 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen (gerechnet für eine erwachsene Person mit 70kg Gewicht). Am giftigsten ist dabei Nanosilber. Nanosilber-Produkte gelten als Pestizide. Hier ist es sehr wichtig, darauf zu achten, dass diese Form von Silber nicht in den Körper gelangt.
Abgrenzung zu kolloidalem Silber
Auf keinen Fall verwechseln sollte man die verschiedenen Formen von Silber mit kolloidalem Silber. Hierbei handelt es sich um eine Lösung, die auch als „Silberwasser“ bezeichnet wird. Sie entsteht durch feinste Silberteilchen oder Silberverbindungen, die üblicherweise in Wasser dispergiert sind. Das kolloidale Silber findet äußerlich, als Getränk sowie zum Gurgeln und Inhalieren Anwendung.
Es gibt hier viele Stimmen, die eine positive Wirkung des Mittels beteuern. Allerdings findet man auch Kritiker. Jeder sollte individuell für sich abwägen, ob er kolloidales Silber tatsächlich zu sich nehmen möchte.