Die Künstlerin Lena Landsberger lebt mit ihrem Mann und Hündin Ruby in Hamburg. Das gemeinsame Atelier im grünen Niendorfer Gehege ist für beide ein Herzensort. So nutzen sie den Kreativraum zum Arbeiten, Austausch und als Lebensquelle, denn das Atelier befindet sich mitten im Wald. Lena gestaltet dort seit 2021 intuitiv abstrakte Kunst für Menschen, die Wert auf individuellen Ausdruck und Design legen. Mit ihren drei Bildwelten „Minimal“, „Colorful“ und „Urban“ möchte sie Werke für unterschiedliche Einrichtungsstile schaffen und sich selbst dabei mehr kreative Freiheit ermöglichen, als ihr die Werbebranche bieten konnte. Sie liebt Musik und Streetart, was man immer wieder in ihren Bildkompositionen vor allem in der Bildwelt „Urban“, aber auch in den Bildtiteln erkennen kann. Ihre Inspirationsquellen sind darüber hinaus modernes Design, individuelle Wohnräume und Architektur, wodurch jede ihrer Arbeiten einen eigenen besonderen Charakter erhält.
Du bist noch nicht lange in der Acrylmalerei aktiv. Erzähle uns von deinem Weg dorthin.
Gemalt habe ich schon immer, aber damals nach dem Abi wollte ich lieber in die Werbung gehen. Ich dachte, dass ich dort meine Kreativität in einem Beruf nutzen kann, bei dem ich auch ein vernünftiges Gehalt verdiene. Also habe ich Kommunikationsdesign studiert. Das war toll, weil ich dort auch noch in andere Bereiche der bildenden Künste schnuppern konnte wie zum Beispiel Aktmalerei oder Comic zeichnen. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass es etwas anderes ist, für einen Kunden oder eine Marke kreativ sein zu müssen und dass das nicht so mein Ding ist. Stattdessen habe ich festgestellt, dass ich auch gut organisieren kann und bin dann nach einem weiteren Studium mit BWL-Schwerpunkt statt als Designerin als Projektmanagerin in die Werbung gegangen. Die Kreativität und natürlich auch das Kommunikationsdesign-Studium haben mir dann dabei geholfen, Kundenwünsche zu verstehen, zielgerichtet umzusetzen und Kreation zu verkaufen. Gemalt habe ich nur noch, wenn ich Muße hatte – und das war dann in einem stressigen Job selten.
Viele Jahre habe ich so in verschiedenen Werbeagenturen vor allem im Digitalbereich trotzdem sehr gerne gearbeitet bis ich mich gefragt habe, was ich eigentlich noch kann. Ich bin dann zu einem Coaching gegangen bei dem herauskam, dass „meine Augen nur leuchten, wenn ich von meiner Kunst spreche“. Und so ging es dann los. Ich habe richtig schnell ein Atelier gefunden und mich von da an voll und ganz auf „meine Kunst“ konzentriert.
Welche Techniken verwendest du, welche Materialien kommen zum Einsatz?
Ich małe sowohl auf grundierter als auch auf ungrundierter Leinwand. Dabei nutze ich entweder feine oder grobe Baumwolle als Malgrund.
Je nach Bildserie setze ich unterschiedliche Techniken ein. Bei den „Liquid Moments“ zum Beispiel nutze ich sehr stark verflüssigte Acrylfarbe als Basis. Dann trage ich in mehreren Schichten unverdünnte Acrylfarbe und -tinten auf, die ich zum Teil mit Sprühwasser direkt auf der Leinwand verflüssige.
Bei den „Concrete Flowers“ hingegen setze ich nur Acryltinten, Marker und Aquarellstifte ein, um einen urbanen Look zu kreieren. Seltener verwende ich zum Beispiel Strukturpasten oder Pouring Fluids.
Was sind deine Lieblingsfarbtöne, die du für deine Bilder verwendest?
Ich mag auf jeden Fall starke Kontraste, aber in meinen Arbeiten möchte ich so vielfältig wie möglich sein und male daher immer wieder in unterschiedlichen Farbkombinationen. Lieblingsfarben oder Farbtöne habe ich nicht.
Du hast die verschiedenen Bildwelten "Minimal", "Colorful" und "Urban" für deine Werke definiert. In welcher Welt fühlst du dich am besten und wieso?
Die Bildwelten sollen sowohl unterschiedliche Einrichtungsstile widerspiegeln als auch meine Arbeiten kategorisieren. Alle drei sind ganz verschieden und haben natürlich ihre Vorzüge. Wenn ich zum Beispiel gerade viel für die Bildwelt „Urban“ male, freue ich mich, danach wieder Bilder für „Colorful“ zu gestalten. Wohl fühle ich mich also in jeder Bildwelt, denn es sind ja alles meine Kreationen. Wenn es aber um meinen persönlichen Einrichtungsstil und Vorlieben geht, würde ich mir etwas aus der Bildwelt „Urban“ aussuchen 😀.
Auftragsarbeiten sind bei dir möglich. Gibt es hier Grenzen z.B. beim Format? Wie gehst du eine solche Auftragsarbeit an?
Grundsätzlich gibt es keine Grenzen, so lange sich die Auftragsarbeiten in meinen Bildwelten bewegen. Wenn ein Bild verschickt werden soll, ergeben sich Einschränkungen beim Format bis maximal 120 cm, aber es gibt natürlich auch andere Transportmöglichkeiten. Also sofern das geklärt ist, bemale ich jede gewünschte Größe 😀.
Ansonsten kommt es bei einer Auftragsarbeit in erster Linie auf den Kunden an. Wenn schon konkrete Vorstellungen da sind in Bezug auf Format und Farben, dann ist der Grundstein schon gelegt. Manchmal bestehen aber Unsicherheiten. Dann helfe und berate ich entsprechend. Ich nutze Kundenfotos, um beispielhaft verschiedene Formate und ggf. Bildstile einzusetzen. Zum Festlegen der Farbpalette nutze ich Leinwandreste, um meine Vorschläge zu zeigen. Mit meinen Vorarbeiten und Überlegungen erstelle ich dann eine Präsentation, oder falls nötig auch mehrere, mit der Schritt für Schritt alle Eckpunkte besprochen und festgelegt werden können. Wenn alles geklärt ist, kann es losgehen und sollte es zwischendrin doch Änderungswünsche geben, bin ich offen für neue Lösungen.
Hast du zu einem Bild/einer Auftragsarbeit vielleicht eine besondere Geschichte, die du erzählen magst?
Was ist dir bei der Fertigung deiner Werke besonders wichtig?
Auf welchem Weg verkaufst du deine Arbeiten?
Hast du Pläne für die Zukunft?
In Zukunft möchte ich am liebsten noch viele Menschen mit meiner Kunst glücklich machen. Ganz konkret möchte ich meine Bildwelten weiter ausarbeiten, eine formbasierte Serie auf Naturleinwand für die Bildwelt „Minimal“ entwickeln und mich in allen Bereichen drum herum, zum Beispiel Marketing, noch weiter professionalisieren. Und irgendwann hätte ich gerne einen besseren Lagerplatz für Kartons und Verpackungsmaterial, das mir gerade Platz im Atelier wegnimmt 😀.