Denise Pagel ist eher zufällig erst Ende 2021 in ihr Hobby der Acrylmalerei hineingestolpert. Die Leidenschaft ließ sie nicht mehr los, so dass sie sich inzwischen eine eigene Malecke zu Hause eingerichtet hat. Erfahre hier mehr über ihre bewegende Geschichte.
Liebe Denise, stelle dich doch bitte kurz vor.
„Ich heiße Denise Pagel und bin 52 Jahre alt. Ich bin seit 15 Jahren verheiratet und habe zwei wundervolle erwachsene Kinder, meine Tochter Emma und mein Sohn Philipp. Zu unserer Familie gehören noch eine Dalmatiner Dame und unser Kumpel Carlo, ein Cocker Spaniel. Wir sind im Dezember 2023 aus Berlin nach Brandenburg, direkt an den Wald, gezogen. Wir lieben es, morgens von den Vögeln geweckt zu werden und sofort zum Spazieren gehen in den Wald zu purzeln. Beruflich arbeite ich bei der Deutschen Rentenversicherung Bund als Sachbearbeiterin im Bereich Gesundheitstraining. Wir organisieren Fortbildungen. Ich habe tolle Kolleg(innen) und die Arbeit macht mir Spaß.“
Du bist noch nicht lange in der Acrylmalerei aktiv. Erzähle uns von deinem Weg dorthin.
„Die Liebe zur Acrylmalerei kam bei mir Ende 2021. Ich war in Bad Hersfeld zur Reha. Ich wurde in den Kunstkurs gesteckt; eigentlich wollte ich tanzen… Dann kaufte ich mir ein Buch „jeder kann malen“. Und so fing alles an. Wieder zu Hause stellte ich mir einen kleinen Tisch ins Wohnzimmer und fing einfach an mit dem Malen. Ich kleckste den ganzen Fußboden voll; mein Mann ließ mich machen, war jedoch vom Ort des Geschehens nicht wirklich begeistert.
Als meine Tochter dann auszog, hatte ich ein eigenes Zimmer und richtete mir dort eine Malecke ein. Erst dann begann die große Leidenschaft von Tag zu Tag zu wachsen. Inzwischen male ich jeden Tag; es ist wie eine Sucht; eine großartige Sucht. Beim Malen bin ich authentisch, denke nicht viel nach und vergesse den Alltag. Ständig entdecke ich neues und wundervolles. Oft treffen sich meine Emotionen und Gefühle in meinen Bildern wieder.
Im Mai 2023 habe ich eine Krebsdiagnose erhalten und im Januar 2024 mit einer Therapie begonnen. Ohne die Malerei wäre ich nicht dort, wo ich heute bin.“
Welche Techniken verwendest du, welche Materialien kommen zum Einsatz?
„Ich arbeite in Schichten, trage Farbe auf, lasse sie trocknen und trage wieder Farbe auf. Dann ziehe ich sie mit Feuchttüchern wieder ab. Meine Hilfsmittel sind simple Utensilien wie Tortenheber, Silikonspachtel, Topfreiniger, Schwämme und Bürsten. Außerdem arbeite ich mit Gold- und Aluminiumfolie, um glänzende Effekte mit in das Bild mit ein zu bringen. Mit dem Silikonspachtel ziehe ich in der feuchten Farbe (zweite Schicht) Blumenlinien, um diese dann mit den Feuchttüchern wieder abzutragen. Durch die erste Schicht Acrylfarbe entstehen tolle Effekte.“
Was sind deine Lieblingsfarbtöne, die du für deine Bilder verwendest?
„Grün, Rosa, Pink, Bordeaux, Hellblau, helles Gelb und Weiß. Ich liebe es, aus der Farbe Weiß die verschiedensten Rosatöne zu mischen. Ab und an versuche ich andere Töne zu benutzen, merke jedoch, dass ich immer wieder auf meine Lieblingsfarben zurückgreife. Ich liebe Pastelltöne.“
Fertigst du auch Auftragsarbeiten an?
„Ich bin Hobbymalerin und noch nicht so lange mit meinem Instagram-Profil aktiv dabei. Zweimal wurde ich bereits gefragt und beide Familien finden ihre Bilder ganz wunderbar ((-: Die Formate wurden mir vorgegeben. Ansonsten durfte ich mich frei ausleben. Bevor ich das Bild versiegele, zeigte ich den Auftraggebern das Bild, damit sie mir ein Feedback geben, ob es ihnen gefällt oder es noch Änderungen bedarf.“
Hast du zu einem Bild vielleicht eine besondere Geschichte, die du erzählen magst?
„Ehrlich gesagt, gibt es zu meinen Blumenbildern keine wirklichen Geschichten, obwohl ich sehr wohl oft meine Gefühle oder Emotionen darin verarbeite; jedoch gibt ein Bild, das kennt nur meine Familie. Das habe ich gemalt, als ich versucht habe, meine Krebsdiagnose verarbeiten. In diesem Bild spiegelt sich meine Gefühlswelt zu diesem Zeitpunkt wider. Was dabei besonders auffällt ist, dass es auch in diesem Bild keine dunklen Farben gibt. Die dunkelste Farbe ist Rot. Da habe ich gemerkt, dass ich angefangen habe, die Krankheit anzunehmen, den Fokus mehr auf mich zu legen und festgefahrene Dinge in meinem Leben zu ändern. Hat allerdings etwas gedauert, bis ich dahin kam.“
Was ist dir bei der Fertigung deiner Werke besonders wichtig?
„Dass die Leidenschaft und die Freude am Malen immer da ist. Wichtig bei meinen Bildern ist mir, dass die Farben harmonieren, dass meine Bilder leuchten und einfach glücklich machen. Meine Bilder sind leicht, bunt, manchmal elegant, fröhlich und verrückt. Aber immer sind es Blumen. Weil Blumen wunderschön sind und Blumen jeder mag. Ich habe einen Lieblingsspruch von Frida Kahlo „I paint flowers so they will not die“.“
Auf welchem Weg verkaufst du deine Arbeiten?
„Ich habe eine eigene Webseite und bin seit Anfang des Jahres auf Instagram sehr aktiv. Angefangen Bilder zu verkaufen, habe ich im Bekannten- und Freundeskreis. Da tummeln sich immer noch meine größten Fans. Anfragen kommen tatsächlich überwiegend über Instagram. Entweder man schreibt mich dort direkt an oder geht über die Webseite: www.kunstliebe1972.de
Ich bin jedes Mal unheimlich glücklich und stolz, wenn es Interessent(innen) gibt. Fassen kann ich es immer noch nicht, dass es Menschen gibt, die meine Bilder genauso toll finden wie ich.“